Trauma
Bewusst oder abgespalten?

"Alles hinterlässt Spuren."
Nina Husen-Lüthje
Was ist ein Trauma?
Wenn wir in unserem Leben eine Situation erleben, auf die wir nicht ausreichend vorbereitet sind und in der unsere Bewältigungsstrategien nicht mehr ausreichen, kann es sein, dass wir traumatische Sinneseindrücke und Erinnerungen zurückbehalten.
Diese Situationen können Stürze oder Unfälle sein, aber auch der Verlust einen geliebten Menschen oder Tieres (Tod, Trennung…), das Mobbing auf der Arbeit oder in der Schule, von Missbrauch oder Kriegserfahrungen ganz zu schweigen. Aber auch so alltägliche Situationen wie medizinische Eingriffe oder Operationen können uns nachhaltig beeinflussen. Oftmals sind es nicht einmal Dinge und Situationen, die uns selbst betreffen, deren Zeuge wir aber werden.
Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die Auswirkungen, die eine traumatische Situation auf uns hat, mit dem Ausmaß der Bedrohung übereinstimmt. Traumata richten sich jedoch oft nicht danach, was wir erleben, sondern wie wir darauf reagieren. Vielfach ist es nicht nur eine, sondern eine Reihe von Situationen, die uns nachhaltig aus dem Gleichgewicht bringen können.
Manchmal werden Traumata auch gar nicht als solche wahrgenommen. Vielleicht war bereits Deine Geburt schwierig. Oder eine Notfallsituation hat Dich kurz nach Deiner Geburt von Deiner Mutter getrennt. Nicht jede Situation bleibt so im Gedächtnis wie ein monatelanger Lockdown und die existenziellen Ängste der COVID-Krise.
Viele Situationen gehören schon so lange zu unserem Leben, dass wir sie uns unzählige Male in unserem Verstand erklärt haben. Aber was ist mit unseren Emotionen oder der empfundenen Überforderung geschehen? Vieles Erlebte bleibt in unserem System stecken, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
Trans- Generationales Trauma?
Was aber nun, wenn wir selbst gar kein eigenes Trauma erlebt haben? Auch die Erfahrungen unserer Eltern, Großeltern und sogar die Erlebnisse weiter zurückliegender Ahnen im Familiensystem können bedeutsam sein. Man geht davon aus, dass die Erfahrungen von sieben zurückliegenden Generationen nachhaltigen Einfluss auf uns haben können.
Oft haben diese Dinge jedoch eines gemeinsam. Wir bringen sie nicht mit unseren Beschwerden in Verbindung. Ob diffuse Trauer, Schmerzen, unerfüllte Liebe, Erfolglosigkeit, chronische Erkrankungen, oft finden sie in verborgenen Traumata ihre Ursache.
Was verwehren wir uns? Was hindert uns, gesund und erfolgreich zu sein? Warum fühlen wir uns so oft ungeliebt, ungewollt und unverstanden? Oft ist es eine unbewusste Treue, gerade zu den Unglücklichen in unserer Familie.
Die Trauma – Verarbeitung mit EMDR und die Hypnosetherapie sind für mich wichtige Säulen meiner Arbeit geworden. Auch, wenn wir uns nicht bewusst an Dinge erinnern können oder wollen, hemmen sie uns oft in unserem Leben, so dass wir nicht unser volles Potenzial auschöpfen oder unserer Gesundheit Steine in den Weg gelegt werden können. Im Rahmen der Behandlung setze ich gerne zusätzlich homöopathische Arzneien ein. Die Basis einer jeden Therapie sind jedoch unsere gemeinsame Gespräche in denen wir zusammen Deine Geschichte verstehen wollen…

Eye Movement Desensitization und Reprocessing
In der Traumatherapie mit EMDR nutzt man rasche Augenbewegungen, um bestimmte traumatische Sinneseindrücke und Erinnerungen zu „verwischen“ und so die belastenden Emotionen zu lindern.
Traditionell wird die Traumatherapie eingesetzt bei:
- Nach Unfällen oder belastenden Situationen
- Schlafstörungen und Alpträumen
- Angststörungen
- Gefühlen von Wut und Hilfslosigkeit
- Erhöhter oder verminderter Aktivität (Erschöpfung)
- Traurigkeit
- sozialem Rückzug und hoher Sensibilität
- Reizbarkeit
- Verspannungen und chronischen Schmerzen